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Katastrophenvorsorge und Nothilfe für bedürftige Familien

Die Philippinen sind das am meisten durch Naturkatastrophen gefährdete Land der Welt. Die Inselgruppe liegt entlang des sogenannten Taifungürtels „Ring of Fire“. Regelmäßig kommt es zu schweren Stürmen, Erdbeben und Überschwemmungen, die Existenzen zerstören und die gesundheitliche, wirtschaftliche und soziale Situation bedürftiger Familien verschlimmern. Infolge des Klimawandels hat sich die Situation verschärft.
Neben effektiver Katastrophenvorsorge und aktiver Nothilfe ist der Kinderschutz Teil der Hilfe. Nicht nur Wetterextreme, auch Armut und Gewalt haben Einfluss auf den Alltag der Kinder. Häufig sind sie in ihren Rechten eingeschränkt, von Gewalt oder Kinderarbeit betroffen – ihr Bildungsstand ist aufgrund ihrer unsicheren Lebenssituation geringer als bei anderen Kindern im gleichen Alter. Ihre Eltern arbeiten für einen Tageslohn oder leben von der Subsistenzlandwirtschaft und haben kein verlässliches Einkommen.

    


Schutz, Bildung und Teilhaben

Die 11-jährige Wefe geht in die 6. Klasse der Bantayan-Grundschule auf der Insel Negros, Philippinen. Gemeinsam mit ihren Eltern und ihrer Schwester lebt sie in einem einfachen kleinen Häuschen – ein bescheidenes, aber für sie liebevolles Zuhause. Wefe hat große Träume! Sie möchte später Architektin werden und zu einer besseren Zukunft ihrer Familie und ihrer Dorfgemeinde beitragen.

Vor kurzer Zeit hat Wefe an einer Kinderrechte-Schulung teilgenommen. Es ging um Schutz, Bildung und Teilhabe – zum ersten Mal verstand Wefe, dass ihre Stimme zählt. Sie erkannte, dass sie auch als Kind die Möglichkeit hat, sich mitzuteilen, Ihre Ideen zu äußern und gehört zu werden. Am besten gefiel ihr, dass sie das Gelernte durch Kunst zum Ausdruck bringen konnte. Mit jeder Zeichnung vermittelte sie eindringliche Botschaften über Kinderschutz, Würde und Hoffnung.

„Ich möchte das, was ich gelernt habe, an andere Kinder weitergeben, denn viele kennen ihre Rechte noch gar nicht. Mein Bild zeigt die Reise eines Kindes, das sich für seine eigenen Rechte und die anderer einsetzt. Im oberen Bereich werden Gleichheit und Fürsorge ausgedrückt. Man sieht ein Kind im Rollstuhl, darüber hinaus die philippinische Flagge. Der Satz „I am worthy“ (Ich bin wertvoll) betont Selbstwertgefühl und Selbstbestimmung. Weiter unten wird der Fokus auf gesellschaftliche Probleme und Herausforderungen gesetzt. Auffällige Slogans wie „Keine Kinderarbeit” und „Nein zu Missbrauch” werden teilweise von Illustrationen von Figuren Landwirt, Anwalt und Polizist verdeckt. Unabhängig von ihrer Rolle tragen alle eine Verantwortung für den Schutz von Kindern. Ganz unten erscheinen unterstützende Hände sowie verschiedene Begriffe wie Liebe, Fürsorge, Freiheit, Schutz oder Identität als Fundament.“

Tagebuch der Hilfe

08.08.2025

Lailanie hat kürzlich an einem Katastrophenvorsorge-Training teilgenommen und erzählt: „Durch die Schulung habe ich gelernt, wie ich in einem Notfall reagieren soll. Unsere Inseln werden häufig von Naturkatastrophen getroffen und es gibt mir ein Gefühl der Sicherheit, wenn ich weiß, wie ich im Ernstfall bestmöglich reagiere. Zudem weiß ich jetzt, wie ich mir selbst und auch anderen helfen kann, mit Katastrophen umzugehen und das Erlebte besser zu verarbeiten.“

01.08.2025

Corazon hat kürzlich an einer Schulung für nachhaltige Landwirtschaft teilgenommen und erzählt: „Ich habe viele neue Techniken gelernt, die ich in unserem Garten anwenden kann, z.B. wie man organischen Dünger herstellt oder wie ich den Ertrag meines Feldes verbessern kann. Die Praxiseinheiten haben den Workshop leicht verständlich gemacht. Durch das Ernährungsprogramm hat sich die Gesundheit meines Sohnes verbessert – er hat seitdem einen gesünderen Appetit auf nahrhafte Lebensmittel entwickelt und hat gelernt, sich ausgewogener zu ernähren. Dafür sind wir sehr dankbar!“

01.04.2025

Shania lebt auf den Philippinen. Als sie 12 Jahre alt ist, erlebt sie eine der schlimmsten Nächte ihres Lebens. Der Tropensturm Trami trifft auf den Inselstaat und hinterlässt große Verwüstung. Auch Shanias Familie ist betroffen und wird erhält wertvolle Hilfe. Das Mädchen nimmt an einem Workshop teil – durch Lieder, Spiele und Zeichnen lernt sie, ihre Sorgen und Gefühle zu benennen und beginnt, die Katastrophe zu verarbeiten. „Ich brauche keine Angst mehr vor Wasser zu haben“, sagt sie nach einem der Trainings, „die Hefte und Stifte, die ich bekommen habe, sind für mich ein Zeichen der Hoffnung. Auch nach diesem schlimmen Sturm können wir weitermachen, lernen und träumen.“

13.11.2024

Der Tropensturm „Trami“ hat auf den Philippinen Ende Oktober 2024 große Verwüstung angerichtet. Häuser wurden zerstört, Gegenden unpassierbar gemacht und Menschenleben gefordert. Am meisten betroffen war die Hauptinsel Luzon, vor allem die Provinzen Albay und Catanduanes. Etwa 320 000 Menschen mussten ihr Zuhause verlassen. Auch wenn sich das Hochwasser langsam zurückzieht, bleibt die Existenzangst und die Erinnerung an das traumatische Erlebnis, das die Kinder und ihre Familien erfahren haben.

Um die Betroffenen nach dem Tropensturm zu unterstützen, leistet GLOBAL CARE finanzielle Unterstützung für den Wiederaufbau, psychologische Ersthilfe für 500 Kinder im Alter von 6-14 Jahren sowie zweitägige Trainings in der Katastrophenvorsorge für 100 Familien.

01.07.2024

In den Regionen Ilog und Kabankalan City auf der Insel Negros startet ein neues Hilfsprojekt. Die Projektregion wird immer wieder von Taifunen getroffen. Gleichzeitig ist die Kommune Ilog das Einzugsgebiet des Ilog-Hilabangan-Flusses und seiner Zuflüsse aus anderen benachbarten Regionen. Bei starken Regenfällen kommt es regelmäßig zu Hochwasser und Überschwemmungen. In 3-tägigen Katastrophenvorsorge-Trainings werden Merkmale von verschiedenen Katastrophen vermittelt, was im Katastrophenfall zu tun ist und wie ein Familien-Rettungsplan aufstellt wird. Das Wetterphänomen El Niño hat 2023/2024 zu starker Trockenheit und Dürre geführt. Die Ernährung der betroffenen Familien ist nicht ausreichend und einseitig, viele Kinder sind unter- und mangelernährt. In Workshops werden angepasst an ihre Lebenssituation Kenntnisse zu Ernährungssicherheit, ökologischer Landwirtschaft und Bewirtschaftung mit Wasser weitergegeben. Die Verteilung von Lebensmittelpaketen soll die Situation betroffener Familien kurzfristig entspannen. Um die Ernährung von Kindern zu verbessern, werden in Zusammenarbeit mit sechs Schulen unterernährte Mädchen und Jungen durch Mahlzeiten unterstützt. Ein Teil der Lehrkräfte nimmt an einem speziellen Programm teil, das dazu dient, Kindern ihre Rechte zu verdeutlichen und sie motiviert, sich für diese einzusetzen. Durch Kampagnen für Schülerinnen und Schüler wie z.B. Poster-Wettbewerbe machen sich die Kinder direkt für ihre eigenen Rechte stark. Im Rahmen der Hilfsmaßnahmen wird auch durch Workshops wichtiges Wissen zu Themen wie Kinderrechte, Erziehung und Bildung vermittelt. Eltern sind häufig überfordert, besonders in Notsituationen. Ausbeuterische Kinderarbeit und Mangel an Bildung verschärfen die Situation. Durch die Schulungen erfahren Eltern, wie sie kindgerecht kommunizieren, gewaltfreien Umgang leben können und welche Rechte ihre Kinder haben.

28.03.2024

GLOBAL CARE auf den Philippinen: Der Abschluss der Reise von Gina Roßberg und Jennifer Sickora beinhaltete den Besuch unseres Projektpartners „Grace Family Helpers“. Seit 2017 betreut der lokale Verein Patenkinder und ihre Familien. „Wir haben einige Patenkinder zu Hause besucht und viele weitere Patenkinder haben uns in einer Kirche feierlich empfangen. Sie haben uns von ihren Lieblingsschulfächern und ihren Hobbys berichtet. Alle träumen sie von einer großen Zukunft als Ärztin, Flugbegleiter oder Polizisten.“

27.03.2024

GLOBAL CARE auf den Philippinen: „Wir haben auch die Mangrovenbaumschule besucht. Sogenannte Jackstones schützen die noch kleinen Bäume vor der Brandung und vor den Algen, die zum Mangrovensterben führen, wenn die Pflanzen noch zu klein sind. In 3-5 Jahren werden die Mangroven groß genug sein, um die Bevölkerung vor hohen Wellen zu schützen. Korridore zwischen den Mangroven bieten den Fischern einen Weg ins Meer für den Fischfang ohne die Mangroven zu beschädigen. Mangroven wachsen zwischen Wasser und Land, z.B. an Küstenlinien oder Flussmündungen, schaffen eine natürliche Barriere und brechen Wellen, die sonst ungehindert auf Land treffen. Darüber hinaus bieten die Wurzeln der Pflanzen wertvollen Schutz für Fische, sodass sie in Ruhe laichen können. Dies lässt auf lange Sicht bessere Erfolge beim Fischfang erzielen, von dem viele Familien leben.

26.03.2024

GLOBAL CARE auf den Philippinen: Teil der Reise von Gina Roßberg und Jennifer Sickora ist auch der Besuch im Büro des „Emergency Response Teams“. Dank wertvoller Spenden wurde dieses Team ausgebildet und ist im Fall einer Katastrophe, aber auch z.B. bei Feuer oder Unfällen 24 Stunden erreichbar. GLOBAL CARE hat darüber hinaus Feuerlöscher, Erste Hilfe Sets, Rettungsliegen, Schwimmwesten etc. zur Verfügung gestellt. Die Philippinen sind das am meisten durch Naturkatastrophen gefährdete Land der Welt. Die Inselgruppe liegt entlang des sogenannten Taifungürtels „Ring of Fire“. Regelmäßig kommt es zu schweren Stürmen, Erdbeben und Überschwemmungen, die Existenzen zerstören und die gesundheitliche, wirtschaftliche und soziale Situation bedürftiger Familien verschärfen. Neben effektiver Katastrophenvorsorge und aktiver Nothilfe hilft GLOBAL CARE Betroffenen durch psychosoziale Betreuung.

21.03.2024

GLOBAL CARE auf den Philippinen: Gina Roßberg und Jennifer Sickora sind gut angekommen! Auf ihrem Reiseplan stehen Besichtigungen verschiedener Hilfsprojekte, Gespräche mit den Projektpartnern und der Besuch des Patenschaftsprogramms. In der Region Municipality of Ilog ist GLOBAL CARE durch effektive Katastrophenvorsorge und -hilfe im Einsatz. Gestern wurde dort offiziell eine Wetterstation übergeben, die seit einigen Monaten zuverlässig Wetterdaten erfasst. So kann frühzeitig erkannt werden, wenn ein Taifun aufkommt. Über Warnungen per Funk werden die zuständigen Behörden informiert. Die Informationskette setzt sich in Gang – bis zur untersten Regierungseinheit. Mit Hilfe von Megafonen werden die Warnungen an die Dorfbevölkerung weitergegeben. Ein weiterer Teil der Katastrophenvorsorge ist die sogenannte „Table Top Übung“, bei der die zuständigen Behördenmitarbeitenden lernen, wie sie in ihrer Dorfgemeinschaft Katastrophenübungen durchführen können.

01.05.2023 

GLOBAL CARE leistet Katastrophenvorsorge in der Region Municipality of Ilog. Immer wieder kommt es hier zu Taifunen. Gleichzeitig liegt die Kommune Ilog im Einzugsgebiet des Ilog-Hilabangan-Flusses. Starke Regenfälle führen regelmäßig zu Überschwemmungen. Um die Widerstandsfähigkeit der Menschen zu stärken und sie besser auf Katastrophen vorzubereiten, ist effektive Katastrophenvorsorge unverzichtbar.

Teil der Hilfe ist die Einrichtung eines Frühwarnsystems. Es wird eine Wetterstation in Betrieb 
genommen, die Daten an die lokale Verwaltung sendet. Drei im Rahmen des Hilfsprojekts geschulte Personen verarbeiten diese und geben bei Bedarf Warnungen über Funkgeräte heraus. Durch SMS Warnungen kann eine direkte Alarmierung der Bewohnerinnen und Bewohner erfolgen. In verschiedenen Trainings erarbeiten Erwachsene und Kinder, welche Risiken in ihrem Wohngebiet vorliegen, welche Vorbereitungen sie für extreme Wetterlagen treffen können und wie sie im Katastrophenfall handeln. Eine zusätzliche Flutsimulation bereitet auf den Notfall vor.

Auch der Aufbau einer Mangrovenbaumschule trägt zur Katastrophenvorsorge bei. Mangroven wachsen zwischen Wasser und Land, z.B. an Küstenlinien oder Flussmündungen, schaffen eine natürliche Barriere und brechen Wellen, die sonst ungehindert auf Land treffen. Die Wurzeln der Pflanzen bieten wertvollen Schutz für Fische, sodass sie in Ruhe laichen können. Dies lässt auf lange Sicht bessere Erfolge beim Fischfang erzielen, von dem viele Familien leben. Zur Förderung ihrer finanziellen Stabilität werden die drei verschiedenen Trainings „Filetieren von Bangusfischen“, „Räuchern von Fischen“ und „Sparen zum Aufbau von Kapital für Frauen“ durchgeführt.

28.12.2021 

Die Kinder benötigen dringend Hilfe, um das Trauma, das sie infolge der Taifun-Katastrophe erlitten haben, zu verarbeiten. Unter dem Namen „Operation Safe“ werden fünftägige Camps zur Traumabewältigung organisiert. Insgesamt erhalten 1 000 Kinder diese Unterstützung. 
Singen, Basteln, Spielen und Geschichten stehen auf dem Programm. Botschaften, wie „Sei stark und mutig! Du bist geliebt! Ich bin nicht allein!“ helfen den Kindern, ihre Angst zu bewältigen und sich sicher zu fühlen. Eine warme Mahlzeit und ein Snack tragen dazu bei, dass sie sich wohlfühlen und eine unbeschwerte Zeit erleben.

23.12.2021

Kurz vor Weihnachten hat Taifun „Rai“ die Philippinen schwer getroffen. Es wird Trinkwasser für 100 Familien bereitgestellt und 500 Familien erhalten Bargeld, um sich mit Nahrungsmitteln oder Dingen zu versorgen, die ihnen helfen, ihre Existenz nach dem Taifun wieder aufzubauen. Um effektive Hilfe zu leisten, sollen Organisationen miteinander vernetzt werden. Durch Schulungs- und Informationsmaterial bekommen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Unterstützung zum Thema Kindesschutz. 500 Familien erhalten finanzielle Zuschüsse, Betroffene bekommen Hilfe über eine telefonische Beratungsstelle.

01.11.2020

Taifun Goni fegt über den Inselstaat. Mit Windgeschwindigkeiten zwischen 220 km/h und 315 km/h entwurzelte er Bäume, knickte Strommasten um, riss Hausdächer hinweg. Ernten wurden zerstört, in vielen Regionen fiel der Strom aus, Existenzen wurden vernichtet. Rund eine Million Menschen mussten evakuiert werden.

Wie können Sie helfen?

Jede Hilfe zählt! Bitte unterstützen Sie unsere Hilfsmaßnahmen für die traumatisierte Kinder und bedürftige Familien auf den Philippinen.

Hilfsprojekt: 8350-010 Nothilfe Philippinen
Spendenkonto: DE16 5205 2154 0120 0001 20
Sie haben Fragen?  +49 (0)5622 6160 oder per E-Mail.

Kontakt?

Wir stehen Ihnen gerne zur Verfügung. Montag bis Freitag von 8:00 Uhr bis 16:00 Uhr. 

Projekte und Patenschaften: Telefon  +49 (0)5622 6160 oder senden Sie uns Ihre Mitteilung per E-Mail an unser Team.

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