
Medical Clinic in St. Ard: Aus einer Vision wird medizinische Hilfe
Die Ursprünge der „Medical Clinic at St. Ard“, 50 km nördlich der Hauptstadt Port-au-Prince, liegen weit zurück. Die Vision einer Klinik für die Menschen in St. Ard, die Entwicklungshelferin und Missionarin Phyllis Newby schon vor langer Zeit hatte, wurde Wirklichkeit: Dort, wo 2005 ein dreiköpfiges Mitarbeiterteam den Klinikbetrieb startete, werden heute unter Leitung von Dr. Marc Fulton 500 Patienten pro Woche von 60 haitianischen medizinischen Fachkräften behandelt. Das Krankenhaus wurde in den letzten Jahren umfangreich ausgebaut und verfügt über einen 24 Stunden-Notfalldienst, ein medizinisches Zentrum mit zwei Operationssälen, eine Apotheke und ein Labor sowie eine Prothesen-Werkstatt. Sondertarife ermöglichen Bedürftigen Zugang zu allen Behandlungen und damit eine nachhaltige medizinische Versorgung. Mit Unterstützung von GLOBAL CARE wurde durch den Bau einer Optiker-Werkstatt ein weiterer Meilenstein in der medizinischen Versorgung der Medical-Clinic at St. Ard gelegt. Patienten mit Augenkrankheiten und Sehstörungen können hier behandelt werden.
Seit dem verheerenden Erdbeben 2010 engagiert sich GLOBAL CARE in Zusammenarbeit mit lokalen Partnerorganisationen in Haiti.
Tagebuch der Hilfe
15.08.2024
Nach wie vor wird der 24-Stunden-Betrieb der Medical Clinic in St. Ard, die von GLOBAL CARE unterstützt wird, aufrechterhalten. Regelmäßig werden Hilfslieferungen aus den USA nach Haiti geschickt, um Engpässe in der Versorgung der Patienten zu vermeiden. Vor wenigen Tagen wurde eine neue Lieferung mit Elektrolyten und Babynahrung auf den Weg gebracht.
22.03.2024
Keine Regierung und Bandengewalt: Haiti droht im Chaos unterzugehen. Schiffscontainer werden überfallen, Polizeistationen niedergebrannt, Regierungseinrichtungen und Banken angegriffen. Flüge werden gestrichen, Häfen nicht mehr angefahren, Straßen sind kaum noch passierbar. Haiti hat den Notstand ausgerufen. Viele Menschen sind nicht mehr in der Lage, sich mit Lebensmitteln und Trinkwasser zu versorgen. Leitender Arzt, der Medical Clinic St. Ard, Dr. Marc Fulton erklärt die Notlage: „„Eine der größten Herausforderungen sind die Lieferungen von Medikamenten und Verbandsmaterial. Transportwege sind nahezu unpassierbar.Da das Zurücklegen von Wegen zu gefährlich ist, übernachten Ärzte und das Pflegepersonal in der Klinik, Viele Patienten leiden an Unterernährung, es ist wichtig, dass sie so gut wie möglich versorgt sind.“
GLOBAL CARE bleibt in der Katastrophe an der Seite der Menschen und hilft durch Bereitstellung von Medikamenten und Verbandsmaterial sowie Verteilungen von Reis und Nahrungsergänzungsmittel für Babys. Darüber hinaus unterstützt GLOBAL CARE die Familien durch die Hilfe der Kinderpatenschaft (House of Hope in Pignon).
19.07.2023
Die Lage in Haiti spitzt sich zu. Immer mehr Gebiete in und um Port-au-Prince werden durch bewaffnete Banden kontrolliert. Es kommt zu Gewalt, Entführungen und Morden. Der leitende Arzt Dr. Marc Fulton, der sich aktuell in USA befindet, berichtet: „Die Wege in die Hauptstadt zur Besorgung von Medikamenten und Lebensmitteln werden zunehmend unpassierbar und für unser Personal zu gefährlich. Wir mussten neue Möglichkeiten finden, um die Patienten zu versorgen und den 24-Stunden-Betrieb der Klinik aufrecht zu erhalten. Es ist uns gelungen, eine Hilfslieferung aus den USA nach Haiti zu verschicken. Wir freuen uns sehr, dass die Unterstützung angekommen ist!“
08.10.2022
Mehrere bewaffnete Straßensperren entlang der einzigen Hauptstraße zwischen der Medical Clinic St. Ard und Port-au-Prince sorgen dafür, dass die Vorräte knapp werden und dass es kaum noch Treibstoff für die Generatoren gibt. Das Krankenhaus-Personal schafft es kaum, zur Arbeit zu kommen. „Es ist sehr wichtig, dass wir unsere Arbeit aufrechterhalten. Die Hygiene-Situation verschlechtert sich, es gibt ein hohes Risiko, an Cholera zu erkranken. Wir gewährleisten bestmögliche Versorgung – gerade in diesen schweren Zeiten“, so der leitende Arzt Dr. Marc Fulton.
21.09.2022 – Hunger-Nothilfe Haiti
Immer weiter steigende Preise, fehlende Grundversorgung – in Haiti herrschen katastrophale Lebensbedingungen. Plünderungen, Barrikaden aus Trümmern und Bandenkriege prägen das Bild in den Straßen der Hauptstadt Port-au-Prince. Polizisten erscheinen nicht mehr zum Dienst, weil sie nicht bereit sind, ihr Leben zu riskieren. Die Krise weitet sich mehr und mehr zu einem Bürgerkrieg niedriger Intensität aus.
Die Medical Clinic St. Ard, die GLOBAL CARE unterstützt, meldet, dass die Zahl der unterernährten Erwachsenen und Kinder steigt. Das Krankenhaus behandelt etwa 500 Patienten pro Woche – immer mehr von ihnen leiden unter den Folgen von Unterernährung. Im Rahmen der Hunger-Nothilfe stellt GLOBAL CARE Babynahrung und Nahrungsergänzungsmittel zur Verfügung. Helfen Sie mit!
20.07.2022
Dr. Mark Fulton, leitender Arzt in der Medical Clinic in St. Ard, Haiti erzählt:
„Heute rutschte einer unserer Ärzte aus – im Bad war am Waschbecken Wasser ausgelaufen. Es musste so schnell wie möglich repariert werden. Ersatzteile waren aufgrund von Banden-besiedelten Straßen nicht einfach zu besorgen. Während wir versuchten, das Wasserleck mit gebrauchten Teilen zu reparieren, kam eine Krankenschwester und bat mich um Hilfe: Ein mangelernährter Junge brauchte schnellstmöglich Kalorienzufuhr. Während ich Nahrungsergänzungsmittel im Kopf durchging, fragte eine Kollegin aus der Radiologie, ob ich mir ein Röntgenbild eines Patienten mit vermutlich gebrochenem Unterkiefer anschauen könnte. Jeden Tag, an dem ich hier arbeite, lerne ich Prioritäten zu setzen.“ Seit dem verheerenden Erdbeben 2010 engagiert sich GLOBAL CARE in Zusammenarbeit mit lokalen Partnerorganisationen in Haiti.
02.06.2022 – Erweiterung der Solaranlage
Haiti kommt nicht zur Ruhe. Bewaffnete Banden dominieren das Leben und den Alltag der Menschen in der Hauptstadt Port au Prince und anderen Teilen des Landes. Die Gangs kämpfen um neue Stadtviertel und um die Einnahme durch Schutzgelder – sie töten, vergewaltigen und plündern. Sie kontrollieren Wege, große Teile der Infrastruktur sowie den Zugang zu Treibstoff.
Nicht weit entfernt von der Hauptstadt liegt die Medical-Clinic in St. Ard. „Es wird immer schlimmer“, berichtet der leitende Arzt Dr. Mark Fulton, „unsere Notaufnahme ist aufgrund der zunehmenden Gewalt an manchen Tagen völlig überlastet. Die Verlegung von Patienten in eine Spezialklinik ist teilweise unmöglich – die Wege sind aufgrund der Bandenkriege unpassierbar! Dazu kommt, dass unser Krankenhaus nicht an das Stromnetz angeschlossen ist und Gas und Diesel häufig nicht zu bekommen sind.“ Wertvolle Spenden haben GLOBAL CARE nun die Erweiterung der Solaranlage ermöglicht. Dr. Mark Fulton ist dankbar: „Eine der älteren Energieanlagen, die zuvor infolge einer Überhitzung zerstört wurde, konnte nun ersetzt werden. Die gesamte Solaranlage wurde erweitert – das macht uns unabhängiger von Gas und Diesel und ermöglicht eine konstante Versorgung der Menschen! Mit jedem neuen Tag, an dem wir durch die Tür des Krankenhauses gehen, beginnt eine neue Geschichte. Wir wissen nicht, welche Traurigkeit oder welche Freude uns auf der Station erwartet. Doch wir sind dankbar, dass wir helfen können!“
Wie können Sie helfen?
Danke, dass Sie Hilfe möglich machen in einem Land, das Hilfe so dringend benötigt! Sie helfen uns:
- Durch eine Spende für die Medical-Clinic in St. Ard.
- Durch eine freie Spende für die Arbeit des Kinderhilfswerks in Haiti
Sie haben Fragen? +49 (0)5622 6160 oder per E-Mail.
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