Itaituba - Hoffnung für Kinder und Jugendliche aus den Favelas
Itaituba ist mit derzeit fast 100 000 Einwohnerinnen und Einwohnern eine der schnell wachsenden Städte im nordbrasilianischen Bundesstaat Pará. Aus armen ländlichen Gebieten ziehen die Menschen hierher, in der Hoffnung Arbeit zu finden. Doch es gibt keinen Wohnraum für sie und so siedeln sie sich in den Favelas am Stadtrand an und bauen dort notdürftige Hütten. Die Menschen geben alles dafür, um arbeiten zu können – häufig unter schlechten Bedingungen. Arbeitgeber nutzen die Hilfslosigkeit zahlreicher Arbeitssuchender, die Gehälter sind verhältnismäßig niedrig, die Lebenshaltungskosten jedoch sehr hoch. Beide Elternteile müssen arbeiten, um eine ausreichende Versorgung der Kinder zu ermöglichen. Die staatlichen Kindertagesstätten bieten zu wenige Kapazitäten, sodass nicht alle Kinder einen Platz erhalten. Der Schulunterricht findet in drei unterschiedlichen Zeitblöcken statt, was die Anpassung an die Arbeitszeiten der Eltern erschwert. Letztlich entsteht auf beiden Seiten eine große Not – die Kinder sind oft auf sich allein gestellt und die Eltern leiden unter einem dauerhaften Gewissenskonflikt.
Durch die Hilfe der Kinderpatenschaft ist GLOBAL CARE in Itaituba im Einsatz, um die Not der Familien zu lindern. Im Schutz der Kindertagesstätte sind die Mädchen und Jungen bis zu einem Alter von 18 Jahren gut betreut, können lernen und ihre Stärken entdecken. Beratung in Erziehungsfragen, Ernährungsprogramme, biblischer Unterricht, Nachhilfe, Unterstützung in der Berufsfindung, Gesundheitsvorsorge oder psychologischer Rat sind Teil der Familienhilfe. Vor allem Sport hilft den Kindern, das Erlebte zu verarbeiten, aufgestaute Aggressionen abzubauen, in der Mannschaft Stärkung, Teamgeist und sozialen Halt zu erleben. In Workshops für die Älteren werden auch wichtige Lebensfragen aufgegriffen – die Jugendlichen erhalten Orientierung und Wegweisung für ihre Zukunft.
Diego und Christiano
Diego und Christiano packen ihre Ranzen und machen sich auf den Weg zur Schule. Sie leben bei ihren Großeltern, weil der Vater verstorben ist und die Mutter aufgrund von Depressionen nicht in der Lage ist, sich um die Kinder zu kümmern. Der Großvater ist krank und kann keine Arbeit annehmen.
So gibt die Großmutter ihr Bestes und arbeitet trotz ihres hohen Alters, um wenigstens einen kleinen Verdienst einzubringen. Doch das Geld reicht nicht aus, um die Kinder ausreichend zu versorgen. In ihrer Not baten sie um Hilfe. Jeden Tag nach der Schule kommen die beiden Jungen in die Tagesstätte. Sie werden versorgt und machen ihre Hausaufgaben. Wenn sie etwas nicht verstehen, helfen ihnen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Diego freut sich am meisten auf seine Freunde und das Fußballspielen am Nachmittag.
Tagebuch der Hilfe
28.09.2023
Kerry (Zweite von links) ist eine der Azubis der lokalen Partnerorganisation AMCA in Itaituba. Sie ist bei ihrem Opa und ihrer Oma in ärmlichen Verhältnissen aufgewachsen – die Großeltern waren den ganzen Tag auf dem Feld und arbeiteten, sie hatten keine Wahl. Dank einer Patenschaft besuchte Kerry seit ihrem 3. Lebensjahr die Kindertagesstätte. Sie wurde gut versorgt und besuchte regelmäßig die Schule. In Kürze wird sie ihre Ausbildung abschließen.
27.09.2023
GLOBAL CARE Geschäftsführerin Beate Tohmé besucht unsere Hilfsprojekte in Brasilien. Auf der legendären Transamazônica ging es nach Itaituba, wo GLOBAL CARE in Zusammenarbeit mit der lokalen Partnerorganisation A Mão Cooperadora Na Amazônia (AMCA) aktuell 238 bedürftige Kinder betreut. Ende 2020 wurde das Programm auf Berufsvorbereitungskurse ausgeweitet. Projektleiterin Eunice führt uns durch die Klassenräume und stellt Lehrer und Azubis vor: „Es ist uns wichtig, die älteren Kinder in die nächste Lebensphase zu begleiten und sie soweit wie möglich vor negativen Einflüssen schützen. Durch das neue Programm schließen wir die Lücke zwischen Schule, Universität oder Berufsstart.“ Aufgrund des großen Bedarfs hat AMCA in einem ersten Schritt die Lizenz für den dualen Ausbildungszweig „Allgemeine Verwaltung“ erworben und vermittelt die theoretischen Grundlagen. Praktische Kenntnisse sammeln die Azubis in den Unternehmen, die staatliche Zuschüsse für die Anstellung der jungen Absolventen erhalten. Einige Unternehmen übernehmen sogar Kosten für die Ausbildung bei AMCA. Beim Besuch der Kinderbetreuung staunen wir über die Vielfalt der Aktivitäten und die herzliche Atmosphäre. Die Kinder kommen aus sozial schwachen Familien. Viele Eltern arbeiten tagsüber. In der Betreuung sollen sie eine Chance bekommen, dem Kreislauf der Armut zu entkommen und vor dem Einfluss von Drogen, Prostitution und Gewalt geschützt werden. Die Patenkinder bekommen Hilfe bei den Hausaufgaben, besuchen Sportkurse, lernen Gitarre etc. Die Betreuung umfasst auch die Vermittlung christlicher Werte, Lebenshilfe und Elternberatung. Das Team steht den Kindern und Familien mit Rat und Tat zur Seite.
11.04.2022
Projektleiter Oreste ist mit ganzem Herzen dabei und berichtet: „Die Kinder haben hier wertvollen Schutz vor einem Leben auf der Straße während ihre Eltern arbeiten. Sie genießen die Zeit mit Gleichaltrigen und entdecken ihre Fähigkeiten. In den Workshops, die wir anbieten, wie z. B. Theater, Ballett, Chor, Flöten- und Gitarrenunterricht, Computerkurse und vielen Sportarten probieren sie sich aus und ihr Selbstwertgefühl wird gestärkt.“
14.03.2019
Augusto hat für seine Paten gemalt. Dank der Patenschaft wird der 12-jährige im Rahmen des Betreuungsprogramms „Bem-te-vi“ liebevoll versorgt. Augusto geht regelmäßig zur Schule, erhält Hausaufgabenhilfe und hat sozialen Halt durch gemeinsame Aktivitäten mit anderen Kindern. Während seine Eltern arbeiten, ist er vor einem Leben auf der Straße geschützt.
30.03.2018
Mit großer Freude wurde ein neues Gebäude im Patenschaftsprojekt „Bem-te-vi“ eingeweiht! Der Name „Bem-te-vi“ kommt von einem kleinen Vogel, der morgens fröhlich sein Lied singt und bedeutet übersetzt: „Schön dich zu sehen!“ In dem Programm werden ca. 200 Kinder und Jugendliche ganzheitlich betreut und in ihrer Ausbildung begleitet und gefördert. Wie in Brasilien üblich, gehen einige Kinder vormittags und andere nachmittags zur Schule. Den Rest des Tages verbringen sie dann bei „bem-te-vi“, das an Werktagen von 7:30 Uhr bis 19:00 Uhr seine Türen öffnet und Hausaufgabenbetreuung, Spiel und Spaß, Verpflegung, verschiedene Workshops und Andachten bietet.
Wie können Sie helfen?
Unsere Projekte in Brasilien werden in Zusammenarbeit mit der lokalen Partnerorganisation A Mão Cooperadora (Die helfende Hand) durchgeführt. So hilft Ihre Spende:
- Durch die Übernahme einer Patenschaft für ein bedürftiges Kind in Brasilien.
- Durch eine einmalige Spende für Kinder und Jugendliche aus den Favelas
- Durch eine regelmäßige Spende für Kinder und Jugendliche aus den Favelas
Sie haben Fragen? +49 (0)5622 6160 oder per E-Mail.
Kontakt?
Wir stehen Ihnen gerne zur Verfügung. Montag bis Freitag von 8:00 Uhr bis 16:00 Uhr.
Projekte und Patenschaften: Telefon +49 (0)5622 6160 oder senden Sie uns Ihre Mitteilung per E-Mail an unser Team.
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