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Hilfe für bedürftige Jungen und Mädchen in Odisha

Indien – ein Land voller Gegensätze

Ein Land, das laut und bunt ist, nach Gewürzen und Tee duftet, wunderbar vielfältige Landschaften bietet und eine faszinierende, jahrhundertealte Kultur. Und gleichzeitig ist Indien ein Land mit viel Armut, Staub und Traurigkeit, wenn man in die Dörfer oder die Armutsviertel der Großstädte schaut.
Im indischen Bundesstaat Odisha helfen wir bedürftigen Kindern und ihren Familien seit über 30 Jahren durch Patenschaften und verschiedene Projekte. In guter und bewährter Zusammenarbeit mit unserer lokalen Partnerorganisation KHW Children Ministry & Social Work of Church of God setzen wir uns dafür ein, dass benachteiligte und notleidende Kinder eine bessere Zukunft erhalten. Aktuell erfahren 246 Kinder Hilfe durch unsere Patenschaftsprogramme im Ashirvad Boys´Home und im Jungen- und Mädcheninternat in Serrango. Einige Patenkinder leben in entlegenen Bergdörfern. In der Betreuung der Kinder haben unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter vor Ort die ganzheitliche Entwicklung im Blick. Die Kinder werden ausgewogen ernährt und medizinisch versorgt, erhalten Hygieneschulungen und wertvolle Bildung. Sport, der Umgang mit dem Computer, individuelle Beratung und Betreuung gehören selbstverständlich dazu.
Die Corona-Pandemie hat das Land hart getroffen. Täglich neue Höchstwerte, überlastete Krankenhäuser, zu wenig Sauerstoff – diese Bilder haben wir alle gesehen, sie haben uns ins Herz getroffen.
GLOBAL CARE hat durch die Corona-Nothilfe in Indien schnell Hilfe leisten können. Durch die Verteilung von Lebensmittel- und Hygienepaketen wurde zahlreichen Familien geholfen. Die Patenkinder, die nach der Schulschließung zuhause bei ihren Familien bleiben mussten, erhielten Online-Unterricht und Nachhilfe sowie Hausaufgabenpakete, damit sie den Anschluss an den Lernstoff nicht verpassen. Patenkinder, die die Zulassung zum College oder ihr Diplom erhalten hatten, erhielten u.a. Hilfe für die Zahlung der Gebühren und der Uniformen.
Die Pandemie hat auch in der Betreuung der Patenkinder zu schmerzhaften Einschnitten geführt. Die sonst üblichen Feiern, die fest in das Leben der Patenkinder integriert sind, mussten in den letzten zwei Jahren leider ausfallen. Gesangs- und Sportwettbewerbe, Debatten, Theateraufführungen, Paraden, Weihnachtsfeiern u. v. m. konnten nicht stattfinden. Obwohl so vieles anders war, kein Präsenzunterricht stattfinden konnte und eine persönliche Begegnung nur sehr eingeschränkt möglich war, haben viele Patenkinder aus dem Ashirvad Boys´ Home bemerkenswerte Ziele erreicht:
13 Patenkinder haben die Zulassung zum College erhalten, drei studieren Maschinenbau, vier von ihnen haben die Abschlussprüfung nach der 10. Klasse geschafft. Alle anderen konnten in die nächste Klasse versetzt werden.
Die Geschichte des 17-jährigen Susanta steht beispielhaft dafür, was durch Patenschaften bewegt werden kann: Susantas Vater starb an Malaria, als der Junge noch ein kleines Kind war. Seitdem musste sich die Mutter alleine um die Versorgung der vier Kinder kümmern. Da sie sich der Bedeutung von Bildung für eine bessere Zukunft bewusst war, bat sie um die Aufnahme Susantas in das Ashirvad Boys‘ Hostel. Durch die Patenschaft hat Susanta die Chance auf Bildung und gute Versorgung erhalten. Susanta hat diese Chance für sich hervorragend genutzt: Er ist ein sehr guter Schüler, der in allen Fächern hervorragende Leistungen erzielt! Er ist sportlich und auch bei den Pfadfindern aktiv. Er setzt sich für die Gemeinschaft ein und gibt weiter, was er selbst erhalten hat: Hilfe, Lebensfreude und Verbindlichkeit. Derzeit besucht Susanta das College und hat dort Kurse im natur- und sozialwissenschaftlichen Zweig belegt. Er ist dankbar für die Hilfe der Patenschaft und hochmotiviert, sein Studium erfolgreich abzuschließen!
Neben positiven Entwicklungen wurden natürlich auch die Schwierigkeiten sichtbar. Die Pandemiesituation und der Lockdown haben sich wie ein Brennglas auf die problematische Infrastruktur und die Armut der Menschen gelegt. So entstanden Hürden, die das Lernen oftmals erschwerten.
Die 16-jährige Subila kommt aus dem Stammesgebiet der Souras im Süd-Westen Odishas. Dieser Bundesstaat am Golf von Bengalen gehört zu den ärmsten Gebieten Indiens. Der Soura-Stamm ist ein Bergvolk, eine ethnische Minderheit, die außerhalb des hinduistischen Kastensystems lebt. Als Kastenlose sind sie in die unterste soziale Schicht gedrängt. Die kargen landwirtschaftlichen Erträge sind immer wieder durch die extremen klimatischen Bedingungen in dieser bergigen Region gefährdet. Die nächste Schule ist weit entfernt, es gibt keinen Strom und nur selten sauberes Trinkwasser.
Subila schildert die schwierige Situation als die Schulen geschlossen waren: „ Während des Lockdowns war ich zuhause. Ich habe versucht zu lernen und den Schulstoff zu verstehen. Ohne Lehrer hat es einfach nicht geklappt!“ So wie Subila ging es vielen Schulkindern. Zahlreiche von ihnen hatten kein Mobiltelefon oder in den entlegenen Bergdörfern schlicht keine Netzabdeckung. Auch wenn sie nicht am online-Unterricht teilnehmen konnten, haben sie versucht selbstständig zu lernen. Einige haben es gut bewältigt, andere kämpften mi Schwierigkeiten und hätten die Erklärungen der Lehrkraft gebraucht. Die Mitarbeiter vor Ort waren froh, die Patenkinder und ihre Familien in dieser schwierigen Zeit unterstützend begleiten zu können, ihnen Schulmaterial und Lebensmittelpakete zur Verfügung zu stellen und hoffen nun darauf, dass die Schulöffnungen den Kindern dabei helfen, den Anschluss an den Lernstoff und ihr soziales Umfeld zurückzugewinnen.

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Projektbeschreibung

Seit über 30 Jahren engagiert sich das Kinderhilfswerk GLOBAL CARE im Bundesstaat Odisha (vormals Orissa). Die Schwerpunkte liegen bei Patenschaften und Projekte für bedürftige Kinder. Durch wertvolle Patenschaften führen wir Internate für Jungen und Mädchen, Krankenstation, Obstplantage und Brunnenanlage in ländlichen Gebieten und helfen mit Speisungsprogrammen und Hausaufgabenhilfen. Ziel ist es den bedürftigen Kindern eine ausgewogene Ernährung, Gesundheit und nachhaltige Bildung zu ermöglichen.

Übersicht unserer Projekte in Odisha:

  • Keonjhar – Internat für Jungen
  • Mouza – Internat, im Bau
  • Serango – Internat für Mädchen des Soura-Stammes
  • Phulbani – Speisungsprogramm und Hausaufgabenhilfe für Kinder
  • Bakingia und Palikri – Speisungsprogramm und Hausaufgabenhilfe für Kinder
  • Janghira – Brunnen und Obstplantage
  • Sibranayanpur – Krankenstation und Hausaufgabenhilfe
  • Cuttack und Rourkella – Speisungsprogramm und Betreuung von Kindern

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Hilfe für bedürftige Jungen und Mädchen in Odisha
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Wie können Sie helfen?

Seit 1976 arbeitet das Kinderhilfswerk Global-Care in Indien mit einem umfangreichen Hilfsprogramm. Sie unterstützen uns:

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