
Dehradun - Dehradun Public School
Im Jahr 1994 startete die „Dehradun Public School“ in Kandoli – einem kleinen Dorf bei Dehradun – mit fünf Kindern und einem Lehrer unter einem Baum. Es bestand der tiefe Wunsch, besonders benachteiligten Kindern qualifizierten Schulbesuch zu ermöglichen und somit ihr Recht auf Bildung zu stärken. Heute wird die Schule von etwa 500 Schülerinnen und Schülern besucht, die auch aus der weiteren Umgebung mit Bussen zum Unterricht gefahren werden.
Das Schulsystem in Indien
Indiens Bildungssystem gliedert sich in eine fünfjährige Grundschule gefolgt von einer dreijährigen Mittelschule, die nach der achten Klasse endet. Für diese zwei Stufen hat die indische Regierung 2009 die allgemeine Schulpflicht eingeführt, um die hohe Analphabeten-Rate einzudämmen. Trotz des kostenlosen Schulbesuchs ist es vielen Kindern aus verschiedenen Gründen wie z.B. Erwerbstätigkeit, Arbeitsmigration der Familie oder Versorgung jüngerer Geschwister nicht möglich, am Unterricht teilzunehmen. Statistisch gesehen wird zwar ein Großteil der indischen Kinder eingeschult, in den höheren Klassenstufen wird die Zahl der Schülerinnen und Schüler, die die Schule abbrechen, jedoch immer größer. Vor allem im ländlichen Raum erhalten viele Kinder nur eine rudimentäre Grundbildung. Zusätzlich ist die Situation an den staatlichen Schulen oft mangelhaft: Die Lehrer sind häufig schlechter ausgebildet und unterbezahlt, die Schulgebäude oft in erbärmlichen Zustand. Familien, die es sich leisten können, schicken ihre Kinder deshalb auf kostenpflichtige Privatschulen – für Kinder der ärmeren Bevölkerungsteile ist dies jedoch keine finanzierbare Lösung.
Tagebuch der Hilfe
04.10.2022 – Neue Patenschaften für die Kinder der Rag Pickers
Rag Pickers – man sieht sie in den meisten indischen Städten. Jeden Tag sind sie auf der Suche. Auf Müllhalden und in Mülltonnen hoffen sie, etwas zu finden, das wiederverwertet werden kann. „40 % von ihnen sind Kinder. Schon ab einem Alter von 5 Jahren ist ihr Leben von der Straße bestimmt“, berichtet GLOBAL CARE Projektleiter JP Singh aus Dehradun. Sie suchen Plastik, Glasflaschen, Papier, Lumpen, Batterien und verkaufen ihren Fund an Schrotthändler. Viele von ihnen sind obdachlos – manche leben in den Slums. Ihr Dach über dem Kopf ist eine Hütte aus Lehm, Blech und Stroh mit nur einem Raum. Das Essen wird in sogenannten Choolas gekocht – Brennholzöfen, deren Nutzung ohne mögliche Lüftung häufig zu Atemwegserkrankungen führt. Zudem bestehen erhebliche Hygienemängel. Oft sind die „Rag Pickers“ barfuß unterwegs, ständig gefährlichen Chemikalien ausgesetzt und somit auch lebensbedrohlichen Krankheiten. Hunde- und Rattenbisse sowie Verletzungen durch ungesicherte Stromanschlüsse verschärfen die gesundheitliche Situation. Die Menschen sind gezwungen, ihre Notdurft im Freien zu verrichten oder haben sich behelfsmäßig Toiletten gebaut. Die Ernährung in den Slums ist unzureichend. Schon früh am Morgen beginnen Frauen und Kinder ohne Frühstück die Suche nach Lebensmittelabfällen aus Fabriken, Restaurants und Privathaushalten. Wenn sie abends zurückkehren, nehmen sie eine Mahlzeit ein, die ihren Kalorienbedarf nur selten deckt. Es kommt zu Nährstoffmangelkrankheiten, die vorrangig Kinder treffen. Alkoholismus und Tabakkonsum und das Leihen von Geld führen die Familienväter noch tiefer in den finanziellen Ruin. Dazu kommt die Aussichtslosigkeit infolge mangelnder Bildung. Der Schulbesuch bleibt Mädchen und Jungen der „Rag Pickers“ verwehrt. Ihre Eltern haben einen großen Traum: Sie wünschen sich, dass ihre Kinder lernen können und somit der Ausweg aus einem Leben in Armut greifbar wird. 27 Mädchen und Jungen hat JP Singh inzwischen in das GLOBAL CARE Patenschaftsprogramm aufgenommen. „Wissen, Integrität und Mitgefühl“ lautet das Motto der Dehradun Public School. Eine Kinderpatenschaft zeigt Mitgefühl und ermöglicht, dass ein Kinderleben nachhaltig verbessert wird.
20.07.2022
Projektleiter JP Singh meldet aus Rajpur in Indien: „Gestern Morgen stürzte auf unserem Gelände eine etwa 20 m lange und 3 m hohe Stützmauer ein – in der Nacht hatte es extreme Regenfälle gegeben. Glücklicherweise wurde die darunter liegende Straße nicht beschädigt und es sind auch keine Trümmer in die angrenzenden Slum-Hütten gestürzt. Es ist jedoch weiterhin starker Monsun-Regen vorhergesagt.“
Heftige Niederschläge und dadurch ausgelöste Überschwemmungen und Erdrutsche sind eine jährlich wiederkehrende Gefahr für zahlreiche Menschen in Indien, führen zu großen Nahrungsmittel- und Trinkwasserkrisen und rauben Existenzen.
Juli 2013
Damit die Schülerinnen und Schüler einen mit dem Abitur vergleichbaren Abschluss erreichen können, wird die dafür notwendige bauliche Erweiterung abgeschlossen. Der zweite Stock des Schulgebäudes wird eingeweiht!2005
Der Direktor des Erziehungsministeriums im Bundesstaat Uttarakhand besucht die Schule und bescheinigt: „Das Institut ist fortschrittlich in Bezug auf die Lehrerschaft und das Management. Das ganze Gelände ist sehr eindrucksvoll.“
Wie können Sie helfen?
Mit Ihrer Spende unterstützen Sie die Schule in Dehradun und machen Bildung für die Kinder möglich. Oder ermöglichen Sie einem Kind, durch eine Kinderpatenschaft, die Chance langfristig dem Kreislauf der Armut zu entkommen. Jede Hilfe zählt:
Projekt: 7107 -018 – Schulprojekt Dehradun Public School Indien
Spendenkonto: DE16 5205 2154 0120 0001 20
Sie haben Fragen? +49 (0)5622 6160 oder per E-Mail.
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