
Nothilfe seitdem die Erde bebte
Seit dem Erdbeben 2019 leistet GLOBAL CARE in Zusammenarbeit mit der lokalen Partnerorganisation “Swiss Foundation for Innovation SFI” Hilfe für bedürftige Menschen in den Orten Peza und Ndroq im Umkreis von Tirana. Viele Existenzen wurden zerstört – die Rückkehr zur Normalität ist nicht leicht. Familienhilfe, Nachhilfe und Hausaufgabenbetreuung mit individueller Förderung sowie psychosoziale Hilfe mit Trauma-Bewältigung in Einzel- oder Gruppentherapie für Kinder und Erwachsene sind Teil des Projekts. Darüber hinaus werden Katastrophenvorsorge-Trainings an Schulen durchgeführt, um die Schülerinnen und Schüler auf die Bewältigung möglicher weiterer Erdbeben vorzubereiten.
Im Hinblick auf die Bedürftigkeit der Menschen und das ständige Risiko einer Erdbeben-Katastrophe, ist effektive Soforthilfe unverzichtbar. Doch in Albanien gibt es keinen Rettungsdienst wie wir ihn kennen. Bei einem Unfall sind die Verletzten auf die Hilfe von Passanten angewiesen. Es fehlt an medizinischer Erstversorgung und an Möglichkeiten des Krankentransports. Diese große Versorgungslücke hat “Swiss Foundation for Innovation SFI” dazu bewogen, einen privaten Rettungsdienst zu gründen, der mittlerweile auf 25 Jahre Erfahrung in der Notfallhilfe zurückblickt. Ausbildungen von Rettungskräften, die Unterstützung lokaler Gesundheitssysteme sowie effektive Katastrophenvorsorge sind Ziele der Arbeit.

Das Projekt wird mit Spenden von Aktion Deutschland Hilft unterstützt.


Miri lächelt wieder!
Miri ist 5 Jahre alt und lebt in Albanien. Gemeinsam mit seinen Brüdern musste er bereits viel miterleben – Ein Erdbeben, Streit zwischen seinen Eltern, Gewalt des Vaters, schließlich die Trennung. Miri hat ein Trauma erlitten. Er redet nur noch wenig, wirkt teilnahmslos und reagiert in vielen Situationen aggressiv. Die Mutter zieht zurück in ihr Heimatdorf Peza und gibt ihr Bestes für ihre Jungen. Aus Sorge um Miri sucht sie Hilfe.
Ada, die Projektleiterin unserer lokalen Partnerorganisation „Swiss Foundation for Innovation“ kennt Miri nun schon ein halbes Jahr. Seit Januar 2021 kommt er regelmäßig zu einer Einzeltherapie ins „Rreze Dielli-Zentrum“. Miri malt viel. Das hilft ihm, seine Gefühle auszudrücken.
Er vermisst seinen Vater, obwohl er nicht nur der Mutter sondern auch ihm gegenüber gewalttätig war. Miri schafft es, nach und nach wieder Vertrauen in Menschen zu fassen.Er hat einen Freund gefunden, mit dem er jeden Tag Fußball spielt.
Seit dem Erdbeben im November 2019 setzen wir uns gemeinsam mit der lokalen Partnerorganisation „Swiss Foundation for Innovation“ für bedürftige Kinder und ihre Familien in Albanien ein. Humanitäre Hilfe für Familien, die seit dem Erdbeben in provisorischen Notunterkünften leben, Nachhilfe und Hausaufgabenbetreuung mit individueller Förderung sowie psychosoziale Hilfe mit Trauma-Bewältigung in Einzel- oder Gruppentherapie sind Teil des Hilfsprojekts. Ada ist dankbar: “Nicht immer können wir jedes Problem lösen, doch jedes Kind erlebt Mitgefühl, Fürsorge und Zuspruch…das Schönste ist, sie wieder lächeln zu sehen!“
Tagebuch der Hilfe
09.10.2024
Besnike lebt in einem alten und baufälligen Haus. Die Wände sind rissig, das Dach ist undicht, es gibt keinen Herd zum Kochen und kein Spülbecken für Geschirr. Auf der Suche nach einem besseren Leben haben Besnikes Kinder bereits vor Jahren das Land verlassen. Seit ihr Mann unerwartet an den Folgen eines Herzinfarkts gestorben ist, muss sie ihr Leben alleine bewältigen. Eine kleine Katze ist ihr Begleiter. Bei einem Besuch des Mitarbeiter-Teams unserer Partnerorganisation “Swiss Foundation for Innovation SFI” bietet Besnike als erstes etwas zu trinken an. Ihre Freundlichkeit in ihrer ausweglosen Situation macht sprachlos. „Ich bin dankbar für diesen Besuch und die Hilfe, das gibt mir Kraft, nicht aufzugeben!“ Die regelmäßigen Besuche mit Hilfspaketen bringen nicht nur Lebensmittel – sie bringen Hoffnung, Trost und das gute Gefühl, nicht vergessen zu sein.
25.06.2024
Der 7-jährige Arbër kommt aus Albanien. Mit seinen Eltern, Großeltern, der Schwester und zwei Brüdern lebt er in dem kleinen Dorf Pezë-Helmës in der Nähe von Tirana. Die Familie steckt in großen finanzielle Schwierigkeiten. Arbër ist Autist, was seiner Mutter große Sorgen bereitet. Eines Tages hört sie von der Kinderhilfe im Rreze Dielli Zentrum und ist sehr erleichtert, dass ihr Sohn dort zukünftig gefördert werden kann: „Anfangs fiel es ihm sehr schwer, Ruhe zu bewahren und sich zu konzentrieren. Durch das Bauen mit Legosteinen wurde seine Kreativität angeregt. Er entwickelte sich auch körperlich weiter und schaffte es, rechtzeitig Bescheid zu sagen, wenn er zur Toilette muss. Das Bewältigen der unterschiedlichen Aufgaben gibt ihm Zuversicht und Selbstvertrauen. Auch ich als Mutter erhalte hier Hilfe. Ich habe meine Angst abgelegt und gelernt, meinen Sohn mit dem Herzen zu sehen. Ich danke allen, die an ihn glauben und ihm etwas zutrauen. Er hat unglaubliche Fortschritte gemacht. Es ist die größte Freude für mich, wenn er lächelt!“
19.04.2024
Teil der GLOBAL CARE Nothilfe in Albanien ist die Unterstützung von Schulen. Projektreferentin Birgit Kuhley hat während ihrer Reise die „Shesh Schule“ in Peza besucht. Schülerinnen und Schüler, die Hilfe benötigen, nehmen an speziellen Trainings teil, die auf ihre Bedürfnisse zugeschnitten sind. Häufig geht es um Themen wie Mobbing oder Einsamkeit, Kinder und Jugendliche mit Depressionen werden psychosozial unterstützt. Auch Kinder mit erhöhtem Förderbedarf werden hier gut aufgefangen und in den Unterricht integriert.
17.04.2024
Projektreferentin Birgit Kuhley ist gerade vor Ort und besucht verschiedene Hilfsprojekte. Im Rreze Dielli-Zentrum erhalten bedürftige Kinder wertvolle Unterstützung durch Hausaufgabenbetreuung, psychosoziale Hilfe, Spielmöglichkeiten und Gemeinschaft mit anderen Kindern. Ein gemeinsames Mittagessen stärkt und beugt Mangelernährung vor. Im einem weiteren Kinderschutz-Zentrum in in Peza d Medhe, das regelmäßig von 100 Kindern und Jugendlichen besucht wird, hat die Hilfe ihren Schwerpunkt in der Therapie. Doch der Bedarf ist viel größer, als die vorhandenen Möglichkeiten. Häufig stammen die Mädchen und Jungen aus Familien mit großer Armut. Dies führt zu häuslicher Gewalt und anderen Missbrauchsfällen. Die Hilfe richtet sich in erster Linie an Kinder, doch im Rahmen von Hausbesuchen werden auch die Eltern beraten. Alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind professionell ausgebildet, sodass auch traumatisierte Kinder qualifizierte Hilfe erhalten. Seit dem Erdbeben 2019 leistet GLOBAL CARE in Zusammenarbeit mit der lokalen Partnerorganisation “Swiss Foundation for Innovation SFI” Hilfe für bedürftige Menschen in den Orten Peza und Ndroq im Umkreis von Tirana.
07.11.2023
Auch der Besuch von Schulen stand während der Albanien-Reise auf dem Programm: „Wir waren an der Ibrahim Hima Schule und der Menik Schule zu Gast. Die Klassen haben Tafeln erhalten, die Teil der Container-Hilfslieferung aus Deutschland waren. Ein herzlicher Dank geht an dieser Stelle an die Reichspräsident-Friedrich-Ebert-Schule aus Fritzlar und das Ernst-Moritz-Arndt-Gymnasium aus Herzberg am Harz für die wertvollen Tafel-Spenden. Die Versorgung der ländlich gelegenen Schulen durch die staatliche Schulbehörde reicht nicht aus. Es werden dringend Computer, Drucker, Sportgeräte und Schränke benötigt. An der Menik Schule ist die Einrichtung einer Bibliothek in Planung – doch auch hierfür fehlen noch die Mittel.
06.11.2023
Während der Albanien-Reise hat GLOBAL CARE Vorstandsvorsitzender Georg Frank auch Familien besucht, die im Rahmen unserer Hilfe betreut werden. Er berichtet: „Bei unseren Besuchen haben wir ihnen Kleidung überreicht, die Teil der Hilfslieferung aus Deutschland war. Alle Familien, die wir kennengelernt haben, verloren durch die verheerende Erdbeben-Katastrophe 2019 ihr Haus und leben seitdem in einem Container. Sie erhalten durch unsere lokale Partnerorganisation “Swiss Foundation for Innovation SFI” vierteljährlich Nothilfepakete mit Lebensmitteln und Hygieneartikeln. Wir haben z.B. eine junge Mutter getroffen, die nach Geburt ihres Kindes von ihrem Mann verlassen wurde. Auf sich gestellt versucht sie nun, mit Landwirtschaft und der Aufzucht von Truthähnen für die kleine Familie zu sorgen.
05.11.2023
Anfang November hat GLOBAL CARE Vorstandsvorsitzender Georg Frank unsere Hilfsprojekte in Albanien besucht. Im „Rreze Dielli Center“ wird Familienhilfe, Nachhilfe und Hausaufgabenbetreuung mit individueller Förderung sowie psychosoziale Hilfe mit Trauma-Bewältigung in Einzel- oder Gruppentherapie für Kinder und Erwachsene angeboten. Die Nachmittagsbetreuung der Kinder erfolgt in Absprache mit den Lehrerinnen und Lehrern. Häufig stammen die Mädchen und Jungen, die das „Rreze Dielli Center“ besuchen, aus Familien mit großer Armut. Dies führt zu häuslicher Gewalt und anderen Missbrauchsfällen. Die Hilfe richtet sich in erster Linie an Kinder, doch im Rahmen von Hausbesuchen werden auch die Eltern beraten. Ein gemeinsames Mittagessen in der Betreuung stärkt und beugt Mangelernährung vor. Alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind professionell ausgebildet, sodass auch traumatisierte Kinder qualifizierte Hilfe erhalten.
Mario ist Autist und besucht seit einigen Jahren regelmäßig die Tagesstätte. Erst erlaubten seine Eltern ihm nicht, das Haus zu verlassen – aufgrund seiner Erkrankung wollten sie ihn lieber im Haus verstecken. Die Mitarbeiter setzten sich für ihn ein und es gelang ihnen, das Verständnis der Eltern zu gewinnen. Mario genießt das Zusammensein mit den anderen Kindern und zeigt eine gute Entwicklung.
01.09.2023
Heute machte sich ein Container voller Hilfe von Fritzlar auf den Weg nach Albanien! Die Pflegebetten, Spinde, Stühle und medizinischen Hilfsgüter kommen einem Altenheim für pflegebedürftige Senioren und einem Krankenhaus in Peqin zugute. Die Ausstattung beider Häuser ist sehr schlecht und es besteht ein großer Bedarf an Hilfe. Die Tafeln werden an ländliche Schulen in Dörfern der Tiraner Bezirke Peza und Ndroq weitergegeben.
Wir freuen uns sehr, dass 75 % der Transportkosten durch das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit (BMZ) übernommen werden. Voraussetzung dafür ist, dass die Sachspenden dazu dienen, die Lebensbedingungen besonders benachteiligter Bevölkerungsgruppen in einem Partnerland der deutschen Entwicklungszusammenarbeit zu verbessern. Danke an alle, die diese Hilfsaktion ermöglicht haben!
01.08.2023
Drei hochwertige Schultafeln, die im Rahmen der Digitalisierung an der Reichspräsident Friedrich Ebert Schule (RFES) in Fritzlar abgebaut wurden, ergänzen die wertvolle Fracht unseres Hilfscontainers für Albanien. Herzlichen Dank an die fleißigen Helfer, die die Sachspenden noch kurz vor den Sommerferien transportiert und verladen haben.
Herzlichen Dank auch an die saniplus Handicap Construct GmbH in Fritzlar, die u. a. Matratzen und Rollatoren zur Verfügung gestellt haben.
27.06.2023
Ein herzlicher Dank geht an das Ernst-Moritz-Arndt-Gymnasium aus Herzberg am Harz. Unter Großeinsatz des Hausmeisters haben uns heute die Schultafeln erreicht, die die Schule für einen Containerversand nach Albanien zur Verfügung stellt. Dank ehrenamtlicher Helfer waren sie schnell verladen und können sich mit weiteren Hilfsgütern bald auf den Weg machen.
07.03.2023
Ein Container der Hilfe für Albanien ist heute am Kinderhilfswerk angekommen! Die Hilfsgüter erreichen bedürftige Familien in den Orten Peza und Ndroq im Umkreis von Tirana und werden zu Gunsten des Rettungsdienstes unserer Partnerorganisation SFI eingesetzt.
20.08.2021
Beate Tohmé berichtet von unterwegs: „Gestern haben wir viele Familien besucht, die im Rahmen unserer Hilfe für Erdbebenopfer betreut werden. Das Zuhause der 13-jährigen Klara wurde durch das Erdbeben stark beschädigt und darf offiziell nicht mehr von der Familie betreten werden, da es einsturzgefährdet ist. Doch Klaras Vater ist gelähmt und der Container, der von der Regierung zur Verfügung gestellt wurde, ist zu klein und tagsüber viel zu heiß. Klara besucht aktuell das Sommer Camp im Hilfszentrum und kann so ein paar Tage ohne die ständigen Sorgen um die Zukunft verbringen – sie möchte später gerne Lehrerin werden.
18.08.2021
Heute reisen Geschäftsführerin Beate Tohmé und Projektreferentin Birgit Kuhley nach Albanien. Seit dem Erdbeben im November 2019 setzen wir uns dort gemeinsam mit der lokalen Partnerorganisation „Swiss Foundation for Innovation“ für bedürftige Kinder ein. Humanitäre Hilfe für Familien, die seit dem Erdbeben in provisorischen Notunterkünften leben, Nachhilfe und Hausaufgabenbetreuung mit individueller Förderung sowie psychosoziale Hilfe mit Trauma-Bewältigung in Einzel- oder Gruppentherapie sind Teil des Hilfsprojekts.
Wie können Sie helfen?
Unterstützen Sie die Hilfsmaßnahmen in Albanien.
Hilfsprojekt: 8751-010 Nothilfe Albanien
Spendenkonto: DE16 5205 2154 0120 0001 20
Sie haben Fragen? +49 (0)5622 6160 oder per E-Mail.
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